Bericht


Manne-Ketterer-Gedächtnis-Turnier

Die kurze Winterpause ist für die Handballer aus der Bergstadt bereits wieder vorbei und der volle Fokus liegt auf der Vorbereitung auf die Rückrunde in der Südbadenliga. Mit 0:26 Punkten liegen die Bergstäder abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz. Gänzlich unerwartet ist der Umstand jedoch nicht, war man sich der Stärke der Südbadenliga durchaus bewusst. Dennoch hatte man sich erhofft, in den 13 Spielen immerhin zwei oder drei Überraschungen landen zu können. Als vermutlich jüngste Mannschaft der Liga, muss man den Jungs vom Roßberg aber auch einiges zu Gute halten. In den allermeisten Spielen bietet man den Gegnern über weite Strecken die Stirn, zeigt schnellen und attraktiven Handball und hält als Team zusammen. Auch nach den vielen Rückschlägen, sei es durch klare Niederlagen oder auch schwere Verletzungen, steht man immer wieder auf und macht weiter. Eine Tatsache, die sich vor allem in der Entwicklung der jungen Spieler bemerkbar macht. In vielen Spielen stehen 3-5 Spieler des Jahrgangs 2002 auf dem Feld.

Weiter machen will man auch in der Rückrunde und so kommt die Einladung der SG Hornberg/Lauterbach/Triberg mehr als gelegen. Mit dem Manfred-Ketterer-Gedächtnis-Turnier feiert die SG HLT eine Art Renaissance des Schwarzwaldpokals. „Wir wollen mit dem Turnier die Handball-Region Schwarzwald stärken. Für Manne-Ketterer, der sich immer aufopferungsvoll und leidenschaftlich, über Jahrzehnte, für den Handball, den TV Hornberg und den Bezirk Schwarzwald eingesetzt hat, schaffen wir damit ein würdiges Andenken.“ so HLT-Abteilungsleiter Jan Moosmann

Der TV St.Georgen wird das Turnier mit maximaler Ernsthaftigkeit angehen. Dabei steht zwar nicht der Turniersieg an vorderster Stelle, man möchte unterschiedliche Konstellationen testen und nicht nur die vermeindlich beste. Auch die verkürzte Spielzeit bedeutet eine Umstellung, die höchste Konzentration erfordert. Nichtsdestotrotz ist man, entgegen aller Spiele der Hinrunde erstmals in einer favorisierten Rolle.

Gegner-Check Gruppe B:

Die Bergstäder treffen in der Vorrunde auf die SG Gutach/Wolfach und den SV Zunsweier. Die SG, mit der man sich Jahre lang hitzige Duelle lieferte, steht nach dem Wechsel in die Nordstaffel der Landesliga ebenfalls punktlos am Tabellenende. Ein wenig erschreckend ist aber das Torverhältnis der SG, 296:480 Tore bedeuten fast 37 Gegentore pro Spiel und eine durchschnittliche Differenz von minus 14 Toren. Die Mannschaft von Jürgen Storz wird das Turnier aber ähnlich ernsthaft angehen müssen, will man die Trendwende noch schaffen. Unterschätzen wird man die SGGW aber nicht zuletzt aufgrund der Vergangenheit und der Durschlagskraft von Top-Torjäger Julian Brohamer nicht.

Mit dem SV Zunsweier wartet jedenfalls schon ein Gradmesser auf die Bergstädter. Der Tabellenneunte der Landesliga-Nord schlug etablierte Top-Teams, wie die HSG Ortenau-Süd oder die SG Freudenstadt/Baiersbronn. Die HSG Kinzigtal deklassierte man sogar und auch gegen Ligaprimus Hanauerland holte man einen Punkt. Dass zwischen dem TVS und den Top-Teams der Landesliga nicht allzuviel Abstand ist, ist wohl kein Geheimnis.

Gegner-Check Gruppe A:

In der Nachbargruppe trifft die SG Hornberg/Lauterbach/Triberg, auf die SG Dunningen-Schramberg und die HSG Kinzigtal. Der Gastgeber spielt eine starke Runde in der Bezirksklasse Offenburg/Schwarzwald. Lediglich gegen Spitzenreiter Hofweier 2 leistete man sich eine Niederlage. Mit dem TuS Oppenau, Konkurrent im Kampf um den Relegationsplatz, trennte man sich Unentschieden. Die Mannschaft von Lars Kienzler hat, wie der TV St.Georgen, nicht nur einen langjährigen, ehemaligen Spieler als Trainer, sondern auch eine ähnliche Altersstruktur. Einige etablierte Spieler, wie Jan, Robin und Felix Moosmann marschieren voran und werden von den jungen Wilden mehr als wertvoll ergänzt.

Die HSG Kinzigtal, um ihren langjährigen Trainer Jochen Kilguss hinkt ihren Erwartungen, nach dem Wechsel in die Nordstaffel ebenfalls hinterher. Mit sechs Punkten hält man zwar den Kontakt zu den Nicht-Abstiegsplätzen und muss noch längst nicht in Panik verfallen. Vergleicht man aber das Abschneiden mit den vielen Top-Platzierungen der letzten Jahre, kann man auch nicht wirklich zufrieden sein. Liest man den Spielberichtsbogen, erkennt man mit den Namen King, Kaufmann, Thau, Schneider, Armbruster viele Namen die die Schenkenzell/Schiltacher Mannschaft seit Jahren prägen. Gleichzeitig fällt aber auch auf, dass Kilguss häufig nicht die komplette Mannschaft zur Verfügung steht. Die junge Generation, die aktuell die A-Jugend-Südbadenliga aufmischt, scheint noch nicht ganz bereit. Umso wertvoller sind daher die Tore von Rückkehrer Luis Kaufmann. Er entschied sich gegen den Weg in die 3.Bundesliga und für die berufliche Selbstständigkeit.  Wie wichtig er aber für seinen Heimatverein aktuell ist zeigt ein Blick in die Torjäger-Tabelle.

Die mehr oder weniger Unbekannte des Turniers bildet die SG Schramberg/Dunningen. Unbekannt, weil es aus den letzten Jahren kaum Quervergleiche aus Pflichtspielen gibt. Die SG war, nachdem man mehrmals denkbar knapp am Wiederaufstieg in die Landesliga scheiterte in den Handballverband Württemberg gewechselt. Möglich wurde das in dem man das Spielrecht in einer neuen SG mit Dunningen vereinte. Schlussendlich hielten die Verantwortlichen den Laden offensichtlich zusammen und trafen mit Dominik Fix wohl auch die richtige Entscheidung in der Trainerfrage. Fix ist nicht nur ein erfahrener Handballer, sondern auch eine absolute Identifikationsfigur in Sachen Handball im Raum Schramberg-Sulgen-Dunningen. Nach kurzer Eingewöhnungszeit gelang der Aufstieg in die Landesliga, in der man sich direkt im Aufstiegsjahr im vorderen Drittel etablieren konnte. Betrachtet man die Leistungsträger des Teams trifft man aber doch auf viele bekannte Gesichter. Mit den Namen Kugler und Hirt deckt man wohl schon vier der Schramberger Leistungsträger ab. Die Mannschaft zeichnet sich aber durch eine breite Verteilung der Torschützen aus und kann vor allem mit einer robusten Defensive aufwarten. Zuletzt schnürte auch SGS-Urgestein Julian Roming wieder seine Handball-Schuhe.

Das Turnier stellt einen absoluten Handball-Leckerbissen dar. Vielleicht nicht immer das allerhöchste Niveau. Dennoch, ohne Zweifel, genau das was Handball im Schwarzwald auszeichnet. Leidenschaftlich, kampfbetont, bodenständig, ehrlich. Die SG HLT wird sich als Gastgeber von ihrer besten Seite zeigen und so steht einem tollen, heiss umkämpften Handball-Fest nichts im Wege. Der Eintritt ist frei, für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt.

1. Manne-Ketterer-Cup 2023

Sonntag, 08.01.2023

Sporthalle Hornberg

Gruppe A: HSG Kinzigtal,  SG HLT, SG Dunningen/Schramberg

Gruppe B: Gutach/Wolfach, TV St. Georgen; SV Zunsweier

10:20 HSG Kinzigtal : SG HLT

11:10 SG Gutach/Wolfach : TV St. Georgen

12:00 SG Dunningen/Schramberg : HSG Kinzigtal

12:50 SV Zunsweier : SG Gutach/Wolfach

13:40 SG HLT : SG Dunningen/Schramberg

14:30 TV St. Georgen : SV Zunsweier

Platzierungsspiele

15:30 3. Gruppe A : 3. Gruppe B

16:20 2. Gruppe B : 2. Gruppe A

17:10 1. Gruppe A : 1. Gruppe B

Alle Spiele dauern 30 Minuten plus 5 Minuten Halbzeitpause. Die Vorrunde wird in zwei Gruppen gespielt, bei der am Ende folgende Kriterien in der genannten Reihenfolge entscheiden: Punkte, Torverhältnis, mehr erzielte Tore, Siebenmeterwerfen. In den Platzierungsspielen treffen die Gruppendritten (Spiel um Platz 5), die Gruppenzweiten (Spiel um Platz 3) und die Gruppenersten jeweils aufeinander. Letztere spielen den Pokalsieg als Finalspiel aus. Bei einem Unentschieden in einem Platzierungsspiel wird der Sieger im Siebenmeterwerfen ermittelt